Die Stadt Stockholm startet Stockholm Data Parks, um Rechenzentren anzusiedeln, in denen Abwärme zurückgewonnen und zur Beheizung der Stadt genutzt wird
STOCKHOLM, 7. Februar 2017. Eine Public-Private-Partnership bestehend aus der Stadt Stockholm, Fortum Värme, Ellevio, Stokab und Invest Stockholm, startet heute Stockholm Data Parks. Die Initiative strebt an, große Rechenzentren bei der Maximierung von Kosten-Effizienz und Nachhaltigkeit zu unterstützen, indem Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt und Abwärme rückgewonnen und in das Stockholmer Fernwärmesystem eingespeist wird. Das langfristige Ziel ist es, 10% des Heizbedarfs von Privathaushalten mit Abwärme aus Rechenzentren zu decken.
Die Stockholm Data Parks führen die grundlegenden Infrastruktur-Elemente von Rechenzentren zusammen, um für Investoren für digitale Infrastrukturen die Anlaufkosten und die Markteinführungszeit von Rechenzentren zu minimieren. An den fertig vorbereiteten Standorten ist die notwendige Infrastruktur für Energie, Kühlung, Wärmerückgewinnung bereits vorhanden sowie ein nahezu unbegrenzter Zugang zu Fiberverbindungen, reichlich vorhandene Übertragungsnetze, mehrfache Redundanzen sowie zahlreiche IXPs. Die heute gestarteten Standorte befinden sich in den Stockholmer Stadtteilen Kista/Akalla, dem dominierenden IKT-Hub Schwedens. Im Laufe der Zeit werden Datenparks an anderen Standorten zu dem Programm hinzugefügt. Voll ausgebaut, wird die wiedergewonnene Abwärme aus den Stockholm Data Parks eine wichtige Rolle für das künftige fossilfreie Energiesystem der Stadt spielen, und Rechenzentren mit einem Standort in Stockholm Data Parks haben darüber hinaus das Potenzial, eine positive CO2 Bilanz ausweisen zu können.
Das Setzen neuer Maßstäbe für die Nachhaltigkeit von Rechenzentren ermöglicht auch neue Benchmarks für ihr Kostenniveau. Zusätzlich zu den Stromkosten, die aufgrund der jüngsten Steuerumstellung und Stromkostensenkung für Rechenzentren auf weniger als EUR 0,04 pro Kilowattstunde (inklusive alles) sinken, die niedrigsten RZ-Stromkosten der EU, bietet Stockholm Data Parks eine kostenfreie Rechenzentrumskühlung als Service gegen die überschüssige Wärme an, wenn die Leistung des Rechenzentrums 10 MW überschreitet, Cooling-as-a-Service – CaaS.
„Bisher wurden die meisten Rechenzentren mit wenig Rücksicht auf die Umwelt gebaut. Wir wollen das ändern. Mit den bedeutenden Synergien zwischen der rückgewonnenen Abwärme aus Rechenzentren und dem Umweltziel der Stadt, bis 2040 von fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden, bin ich sehr zuversichtlich, Stockholm zu einem bedeutenden Zentrum für nachhaltige Rechenzentren zu machen“, sagt Karin Wanngård, Bürgermeisterin der Stadt Stockholm.
„Mit einem Markt von mehr als 80 Millionen Menschen in einem Umkreis von 30 Millisekunden Latency, ist Stockholm ein idealer EU-Standort für Cloud-Anbieter und andere wichtige Akteure im Bereich Rechenzentren für alle wichtigen Städte in ganz Nordeuropa, den baltischen Staaten und Westrussland“, fügt Göran Långsved hinzu, Vorstandsvorsitzender von Fortum Värme.
Fortum Värme ist zu jeweils gleichen Teilen im Besitz der Stadt Stockholm und Fortum. Fortum Värme produziert Fernwärme, Fernkälte und Strom. Zwischen den Jahren 2010-2016 investierte Fortum Värme 7 Mrd. SEK in die Kraft-Wärme-Kopplung in der Region Stockholm. Die Fernwärme in Stockholm wird bis zum Jahr 2030 vollständig aus erneuerbarer und rückgewonnener Energie gewonnen. Das Unternehmen verfügt über rund 10.000 Fernwärme- und Kälte-Kunden.
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